Ehemaliger Schüler spricht an FOS – Manuel Harnisch, der im Jahr 2002 an der FOSBOS Weißenburg sein Fachabitur ablegte, wanderte im Anschluss in die USA aus. In der letzten Woche war Harnisch, der nach Erwerb seines Bachelors of Science inzwischen bei einem Startup-Unternehmen in San Francisco tätig ist, im Rahmen einer Weltreise in Deutschland unterwegs. Anlässlich dieser Reise nahm er sich die Zeit, um an seine ehemalige Schule zurückzukehren und vor den heutigen Fach- und Berufsoberschülern über seinen Wechsel von Deutschland in die Vereinigten Staaten zu berichten.
Obwohl seine Mutter mit einem US-Amerikaner verheiratet ist, musste sich Harnisch mit einigen Tücken der US-amerikanischen Bürokratie herumschlagen, bis er endlich in den Besitz der Green-Card kam. Anschließend ging Harnisch auf die Hochschullandschaft in den USA ein und zeigte einige gravierende Unterschiede zu deutschen Hochschulen auf. Unter anderem nannte er die hohen Studiengebühren, die viele Studenten in den Vereinigten Staaten zum Jobben zwingen. Er ging jedoch auch auf die Themen Armut und Drogenkonsum ein, welche gerade in einer Stadt wie San Francisco allgegenwärtig sind.
Deutsche Abiturienten seien laut Harnisch sehr gut für ein Studium in den Staaten gerüstet. Mit dem deutschen Abitur oder Fachabitur hebe man sich aufgrund einer gute Allgemeinbildung positiv von vielen Amerikanern hab – was sich im späteren Berufsleben durchaus bezahlt machen könne. Ausländische Studenten seien an amerikanischen Universitäten in der Regel gerne gesehen, weil sie gut für das Image der jeweiligen Hochschule wären. Jedoch unterscheide sich auch das restliche Leben und die Arbeitswelt von vielen in Deutschland üblichen Gepflogenheiten.
Die Fachoberschüler waren erstaunt darüber, dass sich weder Arbeitgeber noch Arbeitnehmer an Kündigungsfristen halten müssen. Den verschiedenen Vergünstigungen, die wertvollen Mitarbeitern von den Firmen geboten werden, stünde eine hohe Leistungserwartung gegenüber. So sei eine 60-Stunden-Woche für Harnisch in seiner Position genauso wie für seine Mitarbeiter normal. Zudem ist die ständige Erreichbarkeit via Smartphone gefordert und auch der Urlaubsanspruch von maximal 3 Wochen ist deutlich niedriger als in Deutschland.
Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich von dem Vortrag sichtlich beeindruckt, was insbesondere daran erkennbar war, dass sie nach dem Vortrag weiter das Gespräch suchten und Fragen an Harnisch richteten.
Schulleiter Klaus Drotziger bedankte sich bei Harnisch für die Bereitschaft vor den Schülern zu referieren und schloss in diesen Dank Studienrat Zimmerer mit ein, der den Kontakt zu Manuel Harnisch hergestellt und dadurch den kostenlosen Vortrag erst möglich gemacht hatte.