Am Freitag fand zum ersten Mal an der Weißenburger Fachoberschule (FOS) ein Abischerz statt. Beim Liegestütz-Contest und Bobbyar-Wettrennen mussten nicht nur die Abschlusschüler schwitzen.

Es ist nicht ganz klar, wie sie es geschafft haben, aber dass sie es geschafft, war offensichtlich. Auch an der Weißenburger FOS gibt es nun einen Abischerz. Und die Frage wird sein, ob die Schule damit nicht eine neue Tradition gestartet hat, die man so leicht nicht mehr los wird. Immerhin können die FOS-ler stets mit dem Finger auf das Gymnasium ein paar hundert Meter weiter den Berg hinauf zeigen und auf dessen jahrzehntelange Abischerz-Tradition verweisen.

Vermutlich war das auch der Grund, warum sich Schulleiter Klaus Drotziger in diesem Jahr von den Schülern überzeugen ließ. „Wir waren bei ihm im Büro gesessen und haben ihm gesagt, dass die Schüler einen Abi-Scherz wollen“, erzählt Schülersprecherin Laura Liedl. „Und ganz ehrlich, ich hatte keine Ahnung, wie wir ihn davon überzeugen sollten“, lacht sie. So schlimm war es dann aber gar nicht. „Wir haben ziemlich viel gelächelt und er hat dann Ja gesagt.“

Den Schulleiter überzeugt

Offenbar hat Drotziger seine Zustimmung zumindest bis Freitagmittag nicht bereut. „Er war den ganzen Tag über voll entspannt und überhaupt nicht gestresst“, erinnert sich Schülersprecherin Liedl. Dabei muss man als Schulleiter vermutlich schon mal durchschnaufen, wenn man des morgens alle Eingänge seiner Schule, bis auf einen, versperrt vorfindet. Außerdem waren die Fenster mit Zeitungspapier abgeklebt, die Schüler haben den Schulleiter mit Wasserspritzpistolen empfangen und im Foyer war eine auf eine Mischung aus Irrgarten und Bällebad aufgebaut.

So manchem Lehrer verging zu Beginn wohl der Humor, als sie in ihrem Klassenzimmer nur fremde Schüler vorfanden. Die gesamten Klassen hatten die Zimmer getauscht und die Lehrer mussten sich auf die Suche nach ihren Schülern begeben. Richtig Fahrt nahm der Abischerz dann zur fünften und sechsten Stunde auf. Im Pausenhof empfingen die Schüler ihre Lehrer und luden sie zu allerlei Spielen auf der improvisierten Bühne ein. Die Mathe-Lehrer mussten sich im Live-Kopfrechnen samt Wurzelziehen, Quadratanalyse und Textaufgaben üben und schlugen sich wacker. Zudem ließ man einige Pädagogen mit Bobby Cars und Eimern unter den Füßen gegen Schüler antreten.

Als unterhaltsamster Programmpunkt entpuppte sich der Liegestütz-Contest. Sport-Lehrer Michael Bauer erwies sich als Mister Lässig und ließ einen übermotivierten Schüler erstmal ordentlich lospumpen, bevor er selbst einhändig mit den Liegestützen anfing. Mit wedelnder Hand bat er um ein bisschen Unterstützung aus dem Publikum, das zeigte sich amüsiert.
Am Ende siegte der Lehrer. Der Schüler wird das wohl verkraftet haben, schließlich stand noch die die Abschluss-Party im Soho an. Das Motto des Abends lautete: „Der Stärkere kippt nach!“

Am Freitag mussten sich die Lehrer der Weißenburger FOS beim Abischerz in verschiedenen Disziplinen ihren Schülern stellen.

Beim Liegestütz-Contest konnte die Lehrerschaft triumphieren: Sportlehrer Michael Bauer gewann einhändig.