Der gerade neu eingeführte Wahlpflichtkurs „Szenisches Gestalten“ veranstaltete im „Turmzimmer“ der FOSBOS Weißenburg eine „grauenvoll“ inszenierte Lesung.
An Halloween sind nicht nur die Geister los, an Halloween scheiden sich auch die Geister. Grauenvoller Kommerz zugunsten der Süßwaren- und Kostümbranche, furchtbarer Importbrauch aus den USA, so sagen die einen, ein toller Spaß für Kinder und ein „Fest“ für romantische Gemüter – so die anderen Darüber lässt also sich trefflich streiten. Auf jeden Fall bietet Halloween Raum, um einmal die Räume des Schauderhaften zu genießen, mit niveauvoller Kunst und auch augenzwinkernd die Fenster und Türen für das Unheimliche zu öffnen … Mit genau diesem Gedanken haben sich die Teilnehmer des gerade erst mit dem Lehrplan Plus in Bayern eingeführten Wahlpflichtfaches „Szenisches Gestalten“ in der letzten Stunde vor den „Halloween-Ferien“ zu einer szenisches Lesung zusammengefunden. Im Rahmen des Kurskonzeptes, das an die Theaterklassen der bayerischen Gymnasien angelehnt ist und viel „Raum“ lässt sowohl für Theater- und Filmtheorie als auch für die Praxis, haben „wir uns als Kurs darauf verständigt, neben dem Spielen und der Analyse auch wiederholt szenische Lesungen, Minihörbuchinszenierungen auszuprobieren“, so Kursleiter OStR Emmerich Thürmer. Und die Schüler ergänzen enthusiastisch: „Als Jahresziel wollen wir sogar versuchen, eine Gesamtlesung des Kinderbuchklassikers „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ zu produzieren“, „als gemeinsame Erinnerung – und natürlich für eine gute Kursnote“. Darum haben sich die zwanzig Theaterjünger nachmittags im Turmzimmer der FOSBOS getroffen, um bei selbstgemachten Gruselmuffins, atmosphärischen Klängen und verdunkelten Fenstern als erste Übung eigens ausgewählte literarische Werke aus dem Genrekessel „Horror, Grusel, Schauerliteratur“ anzurühren bzw. vorzutragen. Neben Horror-Klassikern wie Stephen King oder H: P. Lovecraft und anderen Klassikern wie Goethe gab es auch dunkle Songtexte, blutrünstige Parodien und sogar zwei eigene Werke von Schülern zu hören. Spaß- und Gruselfaktor waren definitiv sehr hoch! Der einzige We(h)(r)mutstropfen: Aus versicherungstechnischen Gründen konnte die schauerliche Lesung nicht im Schulkellerverlies stattfinden… Fotos: FOSBOS Weißenburg