”Bienvenidos a España!” hieß es für zwölf Spanischschüler der 13. Klasse der FOSBOS Weißenburg. Aufgrund der Partnerschaft zwischen dem Naturpark Altmühltal und dem Parque Natural Sierra María hatten die Schüler die einmalige Gelegenheit für eine Woche die Natur der Provinz Almería in Andalusien zu erkunden, sowie die geschichtliche und kulturelle Umgebung Sevillas kennen zu lernen.
Von Anfang an wurden die Besonderheiten des kleinen Ortes Vélez Blanco durch den zweiten Bürgermeister Dietmar Roth nähergebracht, der selbst vor Jahren von Deutschland dorthin gezogen ist. Unter den Highlights war das „Castillo de Vélez Blanco“, eine Burg im Renaissancestil des 16. Jahrhunderts, das Bewässerungsmuseum Alporchón, das den ökologischen Umgang mit der Wasserknappheit Spaniens zeigt, und schließlich die „Cueva de los Letreros“, eine höhlenähnlichen Felswand, in der steinzeitliche Höhlenmalereien entdeckt wurden. Danach konnten die Schüler die Vegetation während einer langen Wanderung vorbei an mittlerweile wasserlosen Mühlen weiter erforschen und dabei stets den Ausblick, der aus einem Karl-May-Western stammen könnte, genießen.
Beeindruckt waren die Schüler vor allem von der Vegetation des Naturparks. Ein Besuch im botanischen Garten, der vor allem im Sommer, neben einer fantastischen Aussicht, eine Vielzahl an Pflanzenarten zu bieten hat, hat gezeigt, dass trotz der unterschiedlichen Klimazonen zum Teil dieselben Pflanzen im hitzegebeutelten Sierra María wie im Altmühltal wachsen.
Den Schülern wurde hier aber auch die Notwendigkeit des Naturschutzes aufgezeigt, der aufgrund der massiven Klimaveränderungen der letzten Jahre immer mehr an Bedeutung gewinnt. So war hautnah zu erleben, welche Auswirkungen der Klimawandel auf den Alltag der Einwohner und die Natur von Los Vélez hat. Nicht nur die Trockenheit, sondern vor allem die fehlende Perspektive am Arbeitsmarkt ließ hier in den letzten Jahren die meisten jungen Menschen wegziehen, was heute zu leerstehenden Häusern und überwiegend älteren Einwohnern in einem Ort absoluter Dürre führt.
Am letzten Tag in Almería ließen sich die Schüler dann in die dunklen Gipshöhlen von Sorbas entführen, bevor es mit dem Bus nach Sevilla ging. In diesem zweiten Aufenthaltsort erlebten die Schüler ein ganz anderes Spanien voller imposanter Monumente, wirrem Trubel und fröhlicher Ausgelassenheit.
Die geschichtsträchtige Hauptstadt Andalusiens, die vor allem architektonisch an ihre einstigen islamischen Eroberer erinnert, überzeugte immer wieder mit ihrer Schönheit. Vor allem der kunstvolle „Plaza de España“, eines der berühmtesten Wahrzeichen der Stadt und Kulisse für weltberühmte Filme ließ die Schüler staunen und verleitete zu vielen Fotos.
Der darauffolgende Besuch der „Plaza de Toros“, der Stierkampfarena, zeigte den Kursabsolventen den Gegensatz von Kunst und Folter, der bis heute trotz aller Kritik von vielen Spaniern gefeiert und bejubelt wird.
Die anschließende Besichtigung der Kathedrale versetzte auch noch den letzten in Staunen, denn die Größe des Gotteshauses macht dem Ideal der Baumeister, nämlich „eine Kirche zu bauen, die so groß ist, dass alle Menschen ihre Erbauer für verrückt halten würden“, alle Ehre. Das Grab von Kolumbus war dort also nicht das einzige Highlight.
Auch das Abendprogramm war auf der Studienfahrt mit gefühlvollen Gesängen und temperamentvollem Tanz beim Flamenco gut gefüllt. Nach sieben Tagen endete das Programm im „Real Alcázar“, dem künstlerisch und historisch einmaligen Schloss mit seinen aufwendigen Wassergärten, das auch heute noch ab und an königlichen Besuch bekommt. Ein krönender Abschluss für eine Reise die dem Begriff „Studienfahrt“ alle Ehre macht.