In gleich sieben Veranstaltungen hat die Weißenburger FOSBOS ihre Absolventen verabschiedet. Angesichts der Corona-Auflagen war an der Schule Erfindungsgeist gefordert. Denn die FOSBOS Weißenburg hat ja schon seit Jahren deutlich mehr Absolventen als andere Schulen und musste entsprechend trickreich aufteilen, weil es im ganzen Landkreis keinen geeigneten Raum gibt, um alle Entlasschüler samt Angehörige aufnehmen zu können. Doch in Corona-Zeiten gibt es eben klare Bestimmungen, was die Höchstgrenze der Teilnehmenden einer Veranstaltung angeht. Die 250 Abiturienten hätten zwar gerne ihre Eltern, Geschwister oder Freunde zur Abschlussfeier mitgebracht, nur wäre dann eine Zahl von knapp 1000 Personen erreicht worden.

Ablauf genau geregelt

Um nicht mit einer Veranstaltung im Freien bei schlechtem Wetter im wahrsten Sinn des Wortes „im Regen“ zu stehen, entschieden sich Elternbeirat, Schülermitverantwortung und Schulleitung erneut dafür, anstelle einer großen Abschlussfeier sieben kleine Veranstaltungen im Wildbadsaal durchzuführen. Die erste Veranstaltung begann um 9 Uhr, die letzte fand um 16 Uhr statt. Anwesend waren in jeder dieser Veranstaltungen maximal 50 Schüler ohne Angehörige oder Freunde.

Alle Veranstaltungen liefen gleich ab: Nach einer kurzen Andacht durch die Religions- und Ethiklehrkräfte begrüßte Elternbeiratsvorsitzender Karl-Heinz Kettler im Namen der Schulfamilie. Danach erfolgte eine Kurzansprache durch die Schulleitung und die Ehrung der Klassenbesten bzw. sonstigen Preisträger. Im Anschluss erhielten die Schülerinnen und Schüler ihre Zeugnisse von der Schulleitung und eine Rose vom Elternbeirat. So konnte Schulleiter Klaus Drotziger an diesem Tag 241 Abiturzeugnisse ausgegeben. 191 der Absolventen erhielten ein Zeugnis über ein abgelegtes Fachabitur, davon 155 an der Fachoberschule und 36 an der Berufsoberschule. 50 Absolventen erhielten ein Zeugnis über die fachgebundene bzw. allgemeine Hochschulreife, 35 davon an der FOS und 15 an der BOS.

Das Miteinander betont

Drotziger betonte in seiner Kurzansprache die gute Zusammenarbeit und die vielen guten Gespräche innerhalb der Schulfamilie in diesem Corona-Jahr. Es habe sich gezeigt, dass Zusammenhalt, Zusammenarbeit und Kreativität die Lösung für viele Probleme sein könne. Drotziger erinnerte auch an die Situation, als die Abschlussschüler trotz hoher Inzidenzzahlen wieder in den Präsenzunterricht sollten und bei Verweigerung ein Ausschluss von den Abschlussprüfungen im Raum stand. Der öffentlichkeitswirksame Schülerstreik drohte zum Bumerang zu werden. Über einen Umweg fand man schließlich gemeinsam mit dem Ministerium eine Lösung, damit dennoch alle zur Abiprüfung zugelassen werden konnten. Drotziger stellte fest, dass trotz der Hürden durch den Distanzunterricht stets ein geordneter Anlauf gewährleistet war und die Schüler der FOSBOS mit der neuen Methode der Wissensvermittlung doch recht gut zurechtkamen. Die Abschlussergebnisse waren insgesamt sogar eher besser als in den Vorjahren 44 Schüler hatten am Ende eine 1 vor dem Komma.

Ein bisschen TV-Feeling

Im vergangenen Jahr habe man viel Miteinander erleben dürfen, so der Schulleiter. „Wir waren flexibel, wie waren kreativ und wir haben immer wieder – und das ist für mich das Wichtigste – miteinander gesprochen, um zu Vorgehensweisen zu kommen, die wir gemeinsam tragen konnten.“ Das sollten die Absolventen mit auf ihren weiteren Lebensweg nehmen: Haltet zusammen, arbeitet zusammen, seid gemeinsam kreativ und ihr werdet gut durchs Leben kommen.“ Für die Schüler verglichen Laura Liegel und Daniel Terres die Schulzeit wie eine Serie mit zwölf Staffeln. Corona habe sie schließlich dazu gezwungen Teile davon nicht vor Ort zu erleben, sondern sie „über unseren Streamingdienst FOBO-Prime“ zu Ende zu schauen. Während sich nach dem großen Staffelfinale manche noch in eine 13. Staffel stürzen, widmen sich andere einem Spinoff und studieren oder starten eine Ausbildung. Egal wie, die beiden Schülersprecher wünschten sich für alle Beteiligten ein Happy End.

Nach den einzelnen Veranstaltungen ging es für die jeweilige Schülergruppe zu einem kleinen „come together“ in den angrenzenden Pausenhof der FOSBOS. Dort konnten die Schüler an vielen Stehtischen mit Sekt, Partygebäck und natürlich dem nötigen Mindestabstand gemeinsam auf den Erfolg anstoßen. Musikalisch umrahmt von der Schulband boten sich so Gelegenheiten für das eine oder andere Erinnerungsfoto.

Die Besten

Die Sparkasse Mittelfranken-Süd (Sparkassenförderpreis in Höhe von 150 Euro für die Jahrgangsbesten) und die Raiffeisenbank (Büchergutscheine für die Klassenbesten und Zeugnismappen) unterstützten auch in diesem Jahr wieder großzügig die Schule und ihre Absolventen. Der Sparkassenförderpreis ging an Katharina La Rocca aus Solnhofen (FOS, Notendurchschnitt 1,1), Theresa Betz aus Heideck (BOS, 1,1), Maria Assenbaum aus Thalmässing (BOS, 1,1). Als Klassenbeste wurden Büchergutscheine der Raiffeisenbank an Hanna Krämer (G12), Amelie Straußberger (S12a), Carina Veitengruber (S12b), Jannik Knobloch (S12c), Tristan Kirkland und Jan Neumeier (T12a), Lukas Wurm (T12b), Katharina La Rocca (W12a), Elias Sawadski (W12b), Stefan Lang (BT12), Alisa Pesteritz (BW12a), Theresa Betz (BW12b), Svenja Lehmeier (G13), Paul Weiß (S13), Zehra Kilinc (W13), Claudia Friedel (BG13) und Regina Jordan (BW13) vergeben.

Als Schulbeste der FOS wurde Katharina La Rocca mit dem Sparkassenförderpreis ausgezeichnet, den Peter Schiebsdat überreichte. © Graf, Sipl, Stiepak

Die Schülersprecher Daniel Terres und Laura Liegel verglichen ihre Schulzeit mit einer Fernsehserie in zwölf Staffeln. © Graf, Sipl, Stiepak

Gemeinsam geht es besser: Schulleiter Klaus Drotziger. © Graf, Sipl, Stiepak

Eine letzte gemeinsame Pause mit der Gelegenheit bei einem Glas Sekt gemeinsam anzustoßen setzte bei den einzelnen Gruppen jeweils den Schlusspunkt. © Graf, Sipl, Stiepak

An der BOS gab es mit Theresa Betz und Maria Assenbaum gleich zwei Schülerinnen mit dem beeindruckenden Notenschnitt von 1,1. Schulleiter Klaus Drotziger und Peter Schiebsdat von der Sparkasse gratulierten. © Graf, Sipl, Stiepak