Der Chemiker Maximilian Dill, MSc referierte vor der 13. Klasse des Technik-Zweiges der FOSBOS Weißenburg über Ablauf und Ausgestaltung eines Chemiestudiums sowie den anschließenden Möglichkeiten einer Promotion und einer Karriere in der Industrie. Dill, der vor acht Jahren sein Abitur an der Weißenburger FOS gemacht hatte, kehrte damit an seine alte Ausbildungsstätte zurück.

Er arbeitet derzeit an seiner Promotion im Arbeitskreis von Prof. Mokhir am Institut für Organische Chemie der FAU Erlangen. In seinem kurzweiligen und sehr informativen Vortrag wies Dill gleich zu Beginn darauf hin, dass ein Besuch der 13. Klasse des Technik-Zweiges sehr gut auf ein Studium an einer Universität in einem MINT-Fach vorbereitet und einem sogar an manchen Stellen einen Vorsprung gegenüber den AbsolventInnen eines Gymnasiums gibt. Ferner ging er besonders auf die Bedeutung der Laborpraktika und die Fähigkeit zum vernetzten Denken in einem Chemie-Studium ein.

Zudem wies Dill die SchülerInnen darauf hin, dass ein Studium an der Universität im Allgemeinen ein hohes Maß an Selbstorganisation und Selbstdisziplin erfordert, den Studierenden aber gleichzeitig auch Freiräume in der Gestaltung ihres persönlichen Studienplanes lässt. Dies erfahren die SchülerInnen beispielsweise schon beim Anfertigen der Seminararbeit in der 13. Jahrgangsstufe der Fachoberschule.

Weiterhin zeigte Dill auf, dass eine Promotion in Chemie eine eigenständige Forschung an der Grenze des Unbekannten bedeutet und damit auch ein hohes Maß an Frustrationstoleranz erfordert. Gleichzeitig eröffnet die Promotion gute Perspektiven für ein Karriere mit Führungsverantwortung in Industrie und Wissenschaft.

Letztlich gewährte Dill auch einen Einblick in seine eigene Forschung und die weitere Forschung seines Arbeitskreises. Ein wesentliches Ziel ist die Entwicklung von Molekülen für die selektive Zerstörung von Krebszellen und für die Bekämpfung von Autoimmunerkrankungen. In diesem Kontext ist der Arbeitskreis auch an dem von der Europäischen Union bezuschussten internationalen Neutrocure-Projekt beteiligt. Prof. Mokhir kooperiert hierbei mit Spezialisten aus sechs europäischen Ländern bei der Entwicklung von Wirkstoffen, die gezielt mit Immunzellen (Neutrophilen) interagieren und so gegen Autoimmun- und Krebserkrankungen eingesetzt werden sollen.

Bereits während seines Vortrags aber auch im Anschluss daran nahm sich Dill viel Zeit zum persönlichen Austausch mit den interessierten SchülerInnen; nicht wenige verbrachten dafür sogar drei Wochen vor den eigenen Abiturprüfungen freiwillig noch eine Stunde am Nachmittag im Chemiesaal der Schule.

Aufgrund des positiven Feedbacks aus der Schülerschaft und von Seiten des Referenten beschloss die Fachschaft Chemie spontan, dass dieser Vortrag im kommenden Schuljahr erneut angestrebt wird.

Im Bild: MSc Maximilian Dill bei seinem Vortrag vor den Schülern der FOSBOS Weißenburg